In der ästhetischen Medizin kursieren zahlreiche Mythen und Missverständnisse über Behandlungen mit Botulinumtoxin und Hyaluronsäure. Diese Fehlinformationen führen oft dazu, dass Menschen unnötige Ängste oder überhöhte Erwartungen haben. In diesem Blogbeitrag klären wir zehn weit verbreitete Mythen auf und liefern Fakten, damit Sie fundierte Entscheidungen über Ihre ästhetische Behandlung treffen können.
Mythos 1: Botulinumtoxin macht das Gesicht komplett ausdruckslos
Fakt: Ein häufiges Missverständnis ist, dass Botulinumtoxin zu einem „maskenhaften“ Gesicht führt, bei dem jegliche Mimik verloren geht. Die Realität ist, dass ein erfahrener Behandler die Dosierung präzise anpasst, sodass natürliche Gesichtsausdrücke erhalten bleiben. Die Kunst liegt in der richtigen Anwendung: Ziel ist es, bestimmte Muskeln zu entspannen, um Falten zu glätten, ohne die allgemeine Ausdruckskraft zu beeinträchtigen.
Mythos 2: Hyaluronsäure kann dauerhaft im Gewebe bleiben
Fakt: Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil des Körpers und wird im Laufe der Zeit abgebaut. Die meisten Hyaluron-Filler halten in der Regel sechs bis 18 Monate, abhängig von der behandelten Region und der Produktformulierung. Allerdings gibt es Fälle, in denen Hyaluronsäure im Gewebe migrieren kann. Das bedeutet, dass die Filler sich im Laufe der Zeit verschieben und an unerwünschte Stellen gelangen können, selbst wenn sie nicht mehr dort sind, wo sie ursprünglich injiziert wurden. In solchen Fällen kann es notwendig sein, die Filler mit Hylase aufzulösen, um ein natürliches Aussehen zu bewahren und unerwünschte Volumeneffekte zu verhindern. Dies zeigt, wie wichtig eine sorgfältige Nachkontrolle und gegebenenfalls eine Korrektur sind.
Mythos 3: Botulinumtoxin ist giftig und gefährlich
Fakt: Botulinumtoxin wird zwar aus einem Neurotoxin gewonnen, das in hohen Dosen gefährlich sein kann, aber in den für kosmetische Anwendungen verwendeten Mengen ist es äußerst sicher. Die zugelassenen Dosen in ästhetischen Behandlungen sind so gering, dass sie keine systemische Vergiftung verursachen. Seit seiner Zulassung in den 1980er-Jahren wurde Botulinumtoxin in Millionen von Behandlungen weltweit sicher angewendet, vorausgesetzt, es wird von qualifizierten Fachärzten durchgeführt.
Mythos 4: Hyaluronsäure-Filler sind schmerzhaft und riskant
Fakt: Dank moderner Techniken und Anästhetika sind Hyaluronsäure-Behandlungen in der Regel gut verträglich. Viele Filler enthalten bereits ein Betäubungsmittel wie Lidocain, das die Behandlung angenehmer macht. Risiken bestehen, wie bei jeder medizinischen Prozedur, aber sie sind minimal, wenn der Eingriff von einem erfahrenen Experten durchgeführt wird. Nebenwirkungen wie Schwellungen oder kleine Blutergüsse klingen meist schnell ab.
Mythos 5: Botulinumtoxin wirkt sofort
Fakt: Anders als Hyaluron-Filler, die oft sofortige Ergebnisse liefern, braucht Botulinumtoxin einige Tage, um seine volle Wirkung zu entfalten. In der Regel sind die ersten Effekte nach 24 bis 48 Stunden sichtbar, aber die maximale Wirkung tritt erst nach etwa 7 bis 14 Tagen ein. Es ist wichtig, geduldig zu sein und den vollen Effekt abzuwarten.
Mythos 6: Man kann süchtig nach Hyaluron- oder Botulinumbehandlungen werden
Fakt: Physisch ist es nicht möglich, eine Sucht nach diesen Substanzen zu entwickeln. Was Menschen oft meinen, ist eine Art „psychische Abhängigkeit“, da die Patienten die positiven Effekte wie eine glatte Haut und ein jugendliches Aussehen genießen. Ein guter Behandler wird jedoch stets darauf achten, dass Behandlungen in angemessenen Intervallen durchgeführt werden und dass die Ergebnisse natürlich wirken.
Mythos 7: Hyaluron kann von jedermann aufgelöst werden
Fakt: Die Korrektur von Hyaluron-Fillern erfolgt mit dem Enzym Hylase, das Hyaluronsäure abbaut. Dies ist jedoch ein medizinischer Eingriff, der nur von Fachärzten durchgeführt werden sollte, da Hylase selbst Risiken birgt, etwa allergische Reaktionen. Ein erfahrener Behandler wird individuell beurteilen, wie viel Enzym erforderlich ist, um unerwünschte Ergebnisse zu korrigieren.
Mythos 8: Botulinumtoxin ist nur für ältere Menschen geeignet
Fakt: Botulinumtoxin wird zunehmend auch bei jüngeren Patienten eingesetzt, um sogenannten „präventiven Anti-Aging“-Effekten vorzubeugen. Bei frühzeitiger Anwendung kann es helfen, die Entstehung tiefer Falten zu verhindern, indem es die Muskelbewegung reduziert, die diese Falten verursacht. Viele junge Patienten nutzen Botulinumtoxin, um ihr jugendliches Aussehen länger zu bewahren.
Mythos 9: Filler lassen das Gesicht künstlich aussehen
Fakt: Dies ist nur dann der Fall, wenn Hyaluronsäure unsachgemäß injiziert wird. Ein erfahrener Facharzt weiß genau, wie er Volumenverluste ausgleichen oder Konturen verbessern kann, ohne unnatürlich zu wirken. Moderne Techniken ermöglichen subtile Ergebnisse, die das Aussehen auffrischen und harmonisieren, ohne „aufgespritzt“ zu wirken.
Mythos 10: Nach Botulinumtoxin-Behandlungen erschlafft die Haut
Fakt: Die Sorge, dass die Haut nach der Auflösung von Botulinumtoxin schlaffer wird, ist unbegründet. Wenn die Wirkung des Botulinumtoxins nachlässt, kehrt der Muskeltonus zur Normalität zurück, und die Falten erscheinen wie zuvor. Bei regelmäßiger Anwendung kann es sogar dazu führen, dass Falten weniger stark ausgeprägt sind, da die Haut sich „erholt“, während der Muskel entspannt ist.